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Channel: Kommentare zu: „Zusammenkommen und über tollen, einvernehmlichen Sex reden“
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Von: thoughtsunderconstruction

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Hi JJ,
Also Interviewte nehme ich mal Stellung.
Als erstes muss ich anmerken: Das Zustimmungskonzept umzusetzen zu lernen ist ein Prozess. Niemand erwartet von irgendwem das alle immer 100%tig alles super kommunizieren können und wissen. Das kann, vermutlich, niemand erfüllen. Deshalb dürfen wir trotzdem alle Sex haben. Es geht vielmehr darum Kommunikation zu lernen. Und zwar eine Art von Kommunikation mit der mensch sich individuell wohlfühlt. Wer keine Lust hat „Ich will deinen Penis in meiner Möse“ zu sagen, soll das bitteschön lassen und mit seiner/m Partner/in individuell angenehmere Wege finden eben das auszudrücken wenn es erwünscht ist. Es gibt ebenso auch kein Konsens-muss-verbal-sein-Dogma. Wenn sich zwei mit nonverbaler Kommunikation wohlfühlen dann sollen sie nonverbal kommunizieren. Das ist okay. Es muss vorher halt geklärt werden wie denn ein nonverbales zustimmen oder ablehnen aussieht. Und das muss verbal geklärt werden, daher auch der Satz “Sehr wichtig ist es, nur verbalisierte Zustimmung als Zustimmung zu interpretieren (im Gegensatz zu nonverbaler Kommunikation).”
Mal davon abgesehen, dass nonverbale Kommunikation nicht immer 100%tig funktioniert. (Du darfst mich gern vom Gegenteil überzeugen, z.B.: Wie kommuniziere ich nonverbal „Dein Finger muss 0.5 mm weiter nach links“?)

„Zustimmungskonzept“ Ja, ich hab mir das Wort nicht ausgedacht. Denk dir ein schöneres aus und ich werde es eventuell konsequent benutzen. Im Moment spreche ich bevorzugt von Consent.

Und ob mir Frauen in Bars ihre Hand auf den Rücken legen und ich das mag geht mich ganz persönlich was an. Das war ein Beispiel in dem eine bewusst-consent-Anwendende und eine unbewusst-consent-Anwendende kommuniziert haben. Soll ich sie und ihre Berührung jetzt verteufeln, weil sie eine andere Sprache spricht als ich? Solange Menschen, die noch nie von „Nein heißt Nein“ und Consent gehört haben sich an die gewöhnlichen Regeln halten und im Falle von „Ich mag das nicht, lass das“ ihre Hand wegnehmen ist doch alles schick.
Es ist mitnichten so, dass das Zustimmungskonzept sagt dass Berührungen vor denen nicht gefragt wurde unerwünscht sind. Es sagt nur, dass man bei Berührungen bei denen nicht gefragt wurde nicht davon ausgegangen werden kann ob sie erwünscht sind – nicht mal, wenn das Gegenüber lächelt.
Dieses Uni-Beispiel klingt meines Erachtens danach, dass Leute versucht haben auf Consent ein Schema F gemacht zu haben. Das gerade will ich eben nicht, sondern das immer individuell kommuniziert wird. Jedes Päarchen muss sich (wenn erwünscht) sein eigenes Schema F bauen.

An Jan: Es ist eine vollkommen legitime Art, Consent anzuwenden indem du sagt „Fass mich an wie du magst und wenn ich es doof finde sag ich dir das schon.“ Ob das für dein Gegenüber genauso ist, müsst ihr halt noch klären.


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